Hufrollenentzündung (Podotrochlose)

Was ist das?

Die Hufrollenentzündung wird gerne einfach nur „Hufrolle“ genannt. Genau genommen wird so jedoch die Konstruktion aus Hufbein, Strahlbein, Schleimbeutel und tiefer Beugesehne bezeichnet. Der Begriff „Hufrolle“ kommt daher, weil die tiefe Beugesehne vom Karpalgelenk kommend kurz vor dem Hufbein über das vom Schleimbeutel geschützte Strahlbein „umgelenkt“ wird.

 

Ursachen

Eine Entzündung dieses Bereiches entsteht meist wegen Überbelastung bei einer Zehenlandung. Diese entsteht durch falsche Hufzubereitung oder Erkrankungen, die das Pferd an einer gesunden Trachtenlandung hindern. Dr. Rooney fand heraus, das die Hufrollenentzündung nicht – wie vielfach angenommen – durch ein geschädigtes Strahlbein ausgelöst wird, sondern dieses „nur das Ergebnis“ der Fehlbelastung ist. Denn zuerst werden die Knorpelfasern die das Strahlbein umgeben geschädigt. Dann die Knorpelfasern welche die tiefe Beugesehne umgeben. Danach die tiefe Beugesehne selbst und erst zum Schluss wird das Strahlbein durch die raue Oberfläche der geschädigten tiefen Beugesehne angegriffen.

Als Lichtblick für all jene Pferdebesitzer, bei denen bereits Knochenschädigungen festgestellt wurden: Dr. Rooney und Dr. Bowker haben ebenfalls herausgefunden, dass nicht die Schädigung an sich für die Schmerzen verantwortlich ist, sondern die unphysiologische Zehenlandung und das sich fast alle Hufrollenentzündungen mit dem Herstellen einer Trachtenlandung rehabilitieren lassen.

 

Was kann man dagegen tun?

Pferde mit einer geschädigten Hufrolle gelten allgemein als schwer therapierbar. Vielfach wird orthopädischer Spezialbeschlag empfohlen, der jedoch nur in den wenigsten Fällen zur Heilung verhilft. Wesentlich häufiger verlängert er nur die Nutzungsdauer des Pferdes, bevor es als untherapierbar in Rente geschickt wird oder erlöst wird.

Durch die Umstellung auf barhuf und die korrekte Balancierung des Hufes konnten schon viele Pferde wieder vollständig geheilt werden, bzw. trotzdem wieder reitbar gemacht werden (obwohl bereits irreversible Schäden an Teilen der Hufrolle vorliegen). Wichtig sind (entgegen des medizinischen Ansatzes die Hufrolle durch Keilbeschläge zu „entlasten“) gesunde Strähle, kurze Trachten und optimierte Abrollpunkte. Nur so kann die so wichtige Trachtenlandung erfolgen. Es kann sein, dass in der Anfangszeit zusätzlich zu Hufschuhen Strahlpolster notwenig werden.

 


 

Den ganzen Artikel zum Thema Hufrollenerkrankung finden Sie HIER.

 

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